Wirtschaft Unternehmen aufgelöst
Twitter heißt jetzt X – nächster Schritt Richtung Super-App?
| Lesedauer: 3 Minuten
Von Benedikt Fuest
Korrespondent für Innovation, Netzwelt und IT
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Durch Zufall wurde bekannt, dass die Twitter zugrundeliegende Firma nicht länger existiert. Stattdessen hat Elon Musk das Unternehmen mit der X-Corp-Holding fusioniert. Die Entscheidung könnte auf einen großen Plan des Eigentümers hindeuten – und eröffnet Musk neue Freiheiten.
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Twitter-Eigentümer Elon Musk hat stillschweigend die dem Kurznachrichtendienst zugrundeliegende Firma aufgelöst. Stattdessen geht Twitter vollständig in einer neuen Holding-Gesellschaft mit dem Namen X Corp auf. Öffentlich wurde die Umfirmierung, als in einem Gerichtsverfahren gegen Twitter die Anwälte des sozialen Netzwerks kurzerhand angaben, dass die bisherige „Twitter Incorporated“ nicht mehr länger existiert.
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„Wir geben hiermit an, dass Twitter, Inc. mit X Corp verschmolzen wurde und nicht mehr existiert. X Corp ist ein privat geführtes Unternehmen“, steht in den Gerichtsunterlagen. Die Änderung wurde bereits im März eingereicht, die entsprechende Holding X Corp am 9. März 2023 registriert und das Gerichtsdokument datiert vom 4. April 2023.
Im Impressum auf der Twitter-Homepage wird jedoch weiterhin Twitter Inc. angegeben. In Europa ist die Seite noch immer auf die internationale Tochter Twitter International Unlimited in Dublin registriert. So ganz perfekt scheint der Wechsel also noch nicht zu sein.
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![Twitter heißt jetzt X: Was steckt dahinter? - WELT (4) Twitter heißt jetzt X: Was steckt dahinter? - WELT (4)](https://i0.wp.com/img.welt.de/img/wirtschaft/mobile242781929/8492508697-ci102l-w1024/Kombo-Fuest-Musk-Twitter.jpg)
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Twitter-Übernahme
Super-App „X“ – Elon Musks Plan von der Vorherrschaft im Netz
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Elon Musk hatte bereits in der Vergangenheit mehrere Male öffentlich darüber sinniert, dass der Twitter-Kauf nur ein Teil einer größeren Strategie sein könnte. Das soziale Netzwerk könnte künftig zu einer „Everything App“ werden, also zur Universalanwendung, wie sie etwa der chinesische Konzern Tencent mit Wechat geschaffen hat. Wechat dient nicht nur als soziales Netzwerk, sondern kann auch für Videokonferenzen, Spiele, Foto- und Video-Sharing, Online-Shopping und Bankgeschäfte verwendet werden.
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Musk könnte eine ähnliche Multifunktions-App für westliche Kunden planen – die Umfirmierung in X Corp wäre dafür ein erster Schritt. Zudem firmiert X Corp in Nevada – und nicht in Kalifornien, wie zuvor die Twitter Inc. Ob Musk damit auch künftig bei Rechtsstreitigkeiten rund um Arbeitnehmerrechte auf Gerichte und politische Entscheider im konservativen Bundesstaat Nevada setzen kann, wo er aufgrund der Milliarden-Investitionen in seine Tesla-Gigafabriken mehr Einfluss hat, als im traditionell eher linken Kalifornien, bleibt abzuwarten.
Musks freier Umgang mit der Twitter-Marke
Twitter ist aktuell in mehrere Gerichtsverfahren verstrickt, unter anderem mit dem ehemaligen Management-Team aufgrund nicht beglichener Abrechnungen, in Indien wegen Verstößen gegen Zensurgesetze und in Deutschland hat das Bundesjustizministerium ein Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz eingeleitet. X Corp wäre in allen Verfahren der Rechtenachfolger. Fraglich ist dabei allerdings, ob künftig auch eine Neubewertung etwa von Umsätzen erfolgen wird. In vielen Verfahren basiert die Festlegung des möglichen Bußgeldrahmens auf den historischen Firmenumsätzen.
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Auf jeden Fall kann Musk jetzt mit dem Markennamen Twitter freier umgehen, da er nicht länger Teil der Firmierung ist. Bereits vor Ostern hatte er fröhlich verkündet, den Namen auf dem Firmenschild an der Zentrale in San Francisco kurzerhand in „Titter“ (Deutsch: Kichern) zu ändern.
Das tat Musk vor allem, um dem Vermieter des Gebäudes eins auszuwischen, der aktuell aufgrund unbezahlter Rechnungen gegen Musks Firma klagt. Laut „Business Insider“ hatte Musk allein im Dezember und Januar gut 136.260 US-Dollar (128.137 Euro) Mietrückstände auflaufen lassen. Als der Vermieter daraufhin auf den richtigen Firmennamen auf dem Schild am Gebäude beharrte, ließ Musk das „W“ in Twitter übermalen.
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Auch das Firmenlogo ist nicht länger sakrosankt: Musk hatte Anfang April kurzerhand anstatt des blauen Vogels den Hundekopf des Internet-Meme-Hundes „Shiba Inu“ auf der Twitter-Homepage abgebildet – in Anspielung auf die Digitalwährung „Dogecoin“, die allein aufgrund der Äußerungen Musks in der Vergangenheit mehrere Kurskapriolen durchmachte.
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Ob Musk noch weitere Firmen in seinem Imperium unter die X-Corp-Holding umfirmiert, bleibt abzuwarten. Die Aktionäre dürften das Treiben des Tesla-Chefs jedoch mit Misstrauen beobachten.
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